Warum wir Pausen brauchen ohne es zu wissen.

IMG_20170605_181105_944Instagram, Facebook, Blog, Twitter, Lovelybooks usw. Inzwischen besteht unser Leben nicht nur in der Realität. Es ist beinahe so, als ob wir zwei Menschen wären. Zum einen haben wir das reale Leben mit Familie, Freunde, Schule, Arbeit, Beruf und auf der anderen Seite haben wir unser kleines aber irgendwie auch relevantes „Online Leben“. Man will so viele Bücher wie möglich lesen, so viele neue Bilder hochladen, mehr Follower haben und gleichzeitig sollte man eben auch noch andere Dinge erledigen.

In letzter Zeit gab es einige Beiträge dazu, dass viele nur noch den Leuten folgen, die etliche Follower haben und Neulingen gar keine Chance geben. Oder auch Beiträge dazu, dass viele einfach nur noch gefällt mir klicken, ohne wirklich zu wissen, um was es in dem Post geht. Traurig, nicht wahr? Und doch kann man sich eine Welt ohne das hier nicht vorstellen.

Ich für meinen Teil habe die letzten Monate einiges gelernt. Anfangs habe ich mir Listen geschrieben. Mache ich zwar immer noch, aber sie sind realistischer und wenn ich heute nicht alles schaffe, dann verschiebe ich es einfach. Ich mache mir keinen Druck mehr. Jedoch vor einigen Monaten, da waren meine Listen lang. An einem Tag wollte ich Blogbeiträge machen, neue Bilder hochladen, irgendwie ein Lebenszeichen auf fünf anderen Seiten hinterlassen, Rezensionsexemplare lesen, meine Geschichte weiterschreiben und nebenbei eine andere überarbeiten… Dazu kam, dass ich arbeiten musste und erst gegen 8 Uhr abends Zuhause war. Manchmal bin ich dann noch mit Freunden raus und irgendwie kam es wie es kommen musste, pro Tag hatte ich genau noch vier Stunden Schlaf.

Jeder kennt diese Situationen, wenn man sich einfach zu viel zumutet und dabei vergisst, dass man nicht alles kann. Meine Listen wurden immer länger, mein Schlaf immer kürzer, meine Augenringe immer mehr und meine Gesundheit schnellte den Bach hinunter wie ein winziges Papierboot mit Düsenantrieb. Ich bin ehrgeizig und gebe nicht schnell auf, ich versuche immer alles hinzukriegen und genau das ist der Punkt. Der Tag hat 24h und ich bin nur ein Mensch.

Als dann irgendwie alles zu viel wurde, habe ich etwas getan, was ich nie tun würde. Ich habe mein Handy ausgeschalten, den Laptop heruntergefahren, habe mir ein Buch geschnappt und bin ganz faulig den ganzen Tag auf dem Balkon gelegen und habe gelesen. Und zwar ein Buch, welches ich gar nicht lesen musste. Und wisst ihr was? Seit dem geht es mir besser.

Seit dem poste ich nur noch dann, wann ich will und ich schreibe über das, was ich will. Klar kann ich nicht meine Abgabetermine bezüglich Manuskripte ändern, aber auch hier finde ich immer eine Lösung.

Was ich mit diesem langen Text sagen will? Vergesst nicht, dass das hier nur die online Welt ist. Spätestens wenn irgendwann mal die Elektronik streikt, dann ist alles hier verloren und nützt euch gar nichts mehr. Ich liebe das Bloggen, das Schreiben und Fotografieren und ich habe seit dem ich hier bin so viele tolle Leute kennengelernt und doch braucht jeder von uns irgendwann eine Pause. Also schaltete eure Geräte aus, nehmt ein Buch und gönnt euch Ruhe.

20 Gedanken zu “Warum wir Pausen brauchen ohne es zu wissen.

  1. Sehr, sehr schöner Beitrag! Ich kann dir echt nur zustimmen. Niemand sollte sich hier so viel Druck machen, dass er*sie davon krank wird.
    Bloggen ist in den meisten Fällen ein Hobby und sollte Spaß machen! 🙂

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  2. Ich kann dir wirklich nur zustimmen. 😊
    Ich versuche täglich ein Bild auf Instagram hochzuladen, aber wenn mir nicht danach ist oder ich nicht weiß was ich schreiben soll, dann lade ich einfach keines hoch. Habe mir auch oft bei den Blogbeiträgen Stress gemacht, aber mittlerweile sehe ich das auch gelassener. 😏
    Das ist mein Hobby und es soll mir Spaß machen. Teilweise hatte ich nicht mal mehr Zeit zum Lesen. 😕
    Finde deinen Beitrag wirklich sehr toll und verstehe dich total 💖

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  3. Guten morgen ❤

    das stimmt. Ich kann deinen Beitrag genauso zu 100 % unterschreiben. Ich habe eine 8 Monate alte Tochter und daher eh schon wenig Schlaf. Morgens, wenn sie ihren Vormittagsschlaf macht, habe ich dann meistens gelesen, obwohl ich saumüde war. Das habe ich mir dann auch schnell abgewöhnt. Wenn ich jetzt hundemüde bin, dann lasse ich Buch auch einfach mal Buch sein und lege mich mit meiner Kleinen wieder ins Bett und kuschle mit ihr. Es gibt nichts schöneres… ❤

    Ich weiß wieviel Druck man sich selber machen kann. Ich bin durchaus auch so eine Kandidatin (gewesen). Aber letztendlich habe auch ich mich für den Weg, mit vielleicht weniger Followern als vorher, entschieden, aber ich fühle mich endlich wieder wohl mit meinem Blog und nur das zählt für mich.

    Ich wünsche dir einen tollen Start in die neue Woche!

    Liebste Grüße
    Sonja

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    • Liebe Sonja
      Wirklich toller Text :)! Ich kann das nachvollziehen, zwar habe ich keine Tochter, aber ich stelle mir das auch schwer vor und dann will man nebenbei noch anderes erledigen, dabei kann man die Zeit besser nutzen und einfach einmal „Pause“ drücken. Und sieh es positiv, umso weniger du liest umso mehr Bücher hast du noch für dich🙈 Danke dir für die lieben Worte und dein Blog ist super so wie er ist :)! Mach weiter so❤️
      Liebe Grüße
      Ney

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  4. Ein wunderbarer Text!
    Ich empfinde das genauso wie du. Zwischendurch verliert man den Überblick, weil man sich so in diese Online-Welt hineinbuddelt und dabei das Wesentliche ganz schnell aus den Augen verliert. Da tut es zwischendurch einfach mal gut etwas ganz entspannt und ohne Druck zu lesen. Das habe ist mir erst letztens klar geworden.
    LG Michi

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    • Hallo Michi🙈🙌
      Mir ist das leider auch erst letztes mal klar geworden…davor wollte ich alles machen und schaffen, aber das geht einfach nicht immer. Danke dir für den Text :)! LG ney

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  5. Ein richtig schöner Beitrag! Man setzt sich einfach zu sehr selbst unter Druck, was man alles schaffen muss oder nicht. Ich merke auch oft, dass ich mir denke heute müsstest du noch was posten, Instafotos machen usw. aber manchmal geht das einfach nicht und man muss dem Körper auch Ruhe gönnen.

    Wir haben uns alle fürs Bloggen entschieden, weil wir unser Hobby mit anderen teilen möchten. Und so sollten wir es auch weiterhin sehen – als Hobby und nicht als Arbeit! Denn wenn man anfängt sich bei etwas das man liebt solchen Stress zu machen, dann kann es nicht gut ausgehen. Natürlich versuche ich weiterhin regelmäßig zu posten, aber wenn es mal nicht geht, dann geht die Welt auch nicht unter!

    LG Kathi

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